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WM-Stafettenritt 2009
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29. Etappe am 16. Juli von Calmbach bei Bad Wildbad nach Simmersfeld 
Es ist soweit, der Tag der Wahrheit. Die WM-Stafette kommt heute zu uns! Alles ist vorbereitet, die Paddocks sind gerichtet, Wasser steht bereit, das Trossfahrzeug ist beladen. Heute holen wir die Reiter von der Etappe Calmbach zu uns nach Simmersfeld zur Mittagszeit ab. Treffpunkt ist an der Wilhelm-Maurer-Hütte mitten im Wald. Auf einer Abkürzung reiten Markus und ich zum Treffpunkt, dort herrscht schon emsige Betriebsamkeit, der Tross von Kapplers richtet die Mittagsrast. Die Etappenreiter sind noch nicht da, wir helfen noch geschwind das Anbindeseil anzubringen, binden unsere Pferde an und können in aller Gemütsruhe mit einem Bier in der Hand auf das Eintreffen der Reiter warten. Kurze Zeit später treffen sie ein: Burkard, Uta, Gaby, Volker, Regelind, Christian und Otto unter Führung von Brigitte und Christel.
Nach Versorgung der Pferde kommen auch die Reiter zum Zug: Es gibt warme(!) panierte Schnitzel und Kartoffelsalat– die Etappenreiter staunen nur noch. Ab jetzt übernehmen Markus und ich die Rittführung nach Simmersfeld. Bei prima Reitwetter, über den höchsten Punkt der Etappe auf 874 m Höhe  geht es durch den Wald über die B294 auf die Gemarkung Simmersfeld. Hier führen wir die Reiter ins „Paradies“ es erwartet sie dort unsere  Skýfaxa vor dem mit Fahnen geschmücktem Sulky als fahrende Getränkestation. Über schmale Waldwege geht es am kleinen Waldsee entlang zum Mühlrad der ehemaligen Schildmühle das Schnaitbachtal hinunter zur Furt durch den Schnaitbach. Hier können sich die Pferde im Wasser erfrischen. Entlang des Bachs tölten wir in Schlangenlinien über den schmalen , gewundenem Pfad, er endet mit einem kurzen Galopp den Berg hoch zum normalen Weg. Die Reiter sind begeistert, reiten auf „alte isländische“ Reitweise durch das vorgegebene Gelände, nicht immer wie jetzt üblich auf breiten, langweiligen „Reitautobahnen“!
Hier waren wir am heutigen tiefsten Punkt der Strecke auf 675 m, nach kurzem steilen Aufstieg bis auf 741 m kommen wir aus dem Wald auf die Wiesen und Felder um Simmersfeld und erreichen das Tagesziel den Hausäckerhof. Hier werden die Pferde abgespritzt und versorgt und dann müssen die Reiter ein Stück hoch zu den Paddocks laufen. Kurzes Gejammer, was schon wieder hoch- na ja, dafür entschädigt die Aussicht bis zum Albtrauf! Dort liegt an der 36 Etappe das Ziel in Thanheim!
Nach ausgiebiger Kaffee- und Kuchenschlacht und Restaurierung der Reiter, ging es gerade über den Hof in den Biergarten des Gasthofs Anker .Hier wartete schon eine reservierte lange Tischreihe auf uns. Während der Fütterung und Tränkung der Reiter fuhr plötzlich auf der Straße ein Hänger suchend vorbei- ha, das ist Sabine, die heute einsteigen soll. Schnell rannte ich ihr nach und brachte sie zu den Paddocks, wo sie ihr Pferd unterbringen konnte. Großes Hallo in der Runde , ein Teil kannte sie schon und fragte warum sie so spät kommt. „Das war mein Navi, es hat mich über höchste Berge (Kaltenbronn fast 900 m), schmale Straßen in Einbahnstrassen hierher geführt und das alles mit dem Hänger am Auto“, erzählt sie. Großes Gelächter, diese Erfahrung hatte anscheinend schon jeder mal gemacht! Dann wieder großes Hallo – Helga Podlech kam wieder, wie schon am Vortag vorbei, sie war Rittführerin bei der 28 Etappe. Mit vielem Erzählen kamen wir gegen ½ 12 Uhr ins Bett.

  30. Etappe am 17. Juli von Simmersfeld nach Pfalzgrafenweiler.
Da im Wetterbericht für den Nachmittag schwere Unwetter angekündigt waren, hatten wir noch abends beschlossen schon um 9.30 Uhr abzureiten. Und oh Wunder, alle waren pünktlich wach, so dass wir zu dieser Zeit auch abreiten konnten. Trotz heftigem Regen in der Nacht war es trocken und angenehm warm, somit perfektes Reitwetter. Wieder ging es durch den Wald bergab ins Schnaitbachtal an weiteren Mühlenruinen vorbei ins Nagoldtal. An einem sehr steilen Pfad war es durch den heftigen Regen in der Nacht so rutschig, dass wir alle zu Fuß runter gehen mussten. Damit waren wir an der tiefsten Stelle der heutigen Etappe auf 483 m und ich konnte den Reitern eine „freudige“ Mitteilung machen: „Ab jetzt geht es nur noch nach oben!“ Nun ging es auf einem herrlichen, schmalen Töltweg im Wald der Nagold entlang, nur leider war der Weg nach 1 km plötzlich nicht mehr herrlich, denn zu unserer Überraschung waren hier Kabel verlegt worden und der letzte Woche noch mit Moos überwachsene Waldweg war nun umgewühlt, weich und tief mit Wasserpfützen. Wir kämpften uns durch. Zum Glück war aber ab der Völlmlesmühle der Weg wieder gut und wir kamen zur Nagoldtalsperre. Hier machten wir für die Pferde vor dem großen Aufstieg auf die Höhenplatte von Pfalzgrafenweiler ein Pause. „Heh, ich dachte es geht nur noch bergauf“, meinte einer der Reiter, „dabei sind wir jetzt mehrere Kilometer eben zum Fluss geritten.“ Das mitgeführte Garmin Navi von Burkard bewies, dass wir auf der „ebenen“ Strecke fast 120 m hoch kamen! Nun ging es den Hang hoch, entlang der Nagoldtalsperre, leider war sie leer – abgelassen wegen Reparatur des Damms.
Schade, es wäre so ein schöne Ausblick auf den See gewesen. Oben auf der Höhe erwartete uns der Tross zu einer Pause, hier waren wir wieder auf 720 m , ab jetzt ging es leicht bergab zur Stockwiesenhütte bei der Waldsägmühle. Sie ist keine Mühle mehr sonder, inzwischen ein großes Hotel. Auf einem tollen Grillplatz wartete der Tross mit der Mittagsrast auf uns. Es gab Gulaschsuppe aus dem Topf , der am Dreibein überm Feuer hing, Kaffee und Kuchen. Im Hintergrund grollte es am Himmel. Alle hofften, dass das Unwetter uns verschonte. Plötzlich hupte es und Franz der Standardtross-Fahrer, ab jetzt bis in die Schweiz, kam an, gleich danach kam eine kleine Reitergruppe mit Fahne mit den neuen Rittführern Melle und Manuela Schweikle, die ab jetzt die Führung nach Pfalzgrafenweiler übernahmen.
Über einige schnelle Töltstrecken durch den Wald kamen wir nach Überquerung der B 28 durch das große Gewerbegebiet von Pfalzgrafenweiler zum Tagesziel, dem Schlosswaldhof.

Während die Etappenreiter ihre Paddocks aufbauten und die Pferde versorgten, verluden wir unsere und transportierten sie heimwärts auf ihre Koppel. Alles noch bei gutem Wetter, kein Unwetter, kein Regen. Der kam erst später, da aber gewaltig, als wir wieder zum abendlichen Fest zurück nach Pfalzgrafenweiler fuhren. Hier gab es im Reiterstüble des Schlosswaldhofs Hirschgulasch mit Knödel und Pfifferlingen. Otto fand, dass er so wie in Baden-Württemberg noch nie verwöhnt worden sei!
So gingen zwei tollen Tage, bei denen wir sehr nette Leute kennen gelernt hatten, tolle Gespräche hatten und schöne Stunden zu Pferd, zu Ende. Wir hoffen dass den Etappenreitern es ebenso gefallen hat wie uns. Wir sind uns einig, wenn die Möglichkeit besteht werden wir an zwei oder drei Tagen den nächsten Stafettenritt selber mitreiten.

 

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